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88| Jugend
 Junior Cento 2022 Von Karlotta Fricke
Viele Jahre muss ich mir schon die alten Geschichten von meinen Eltern und Großeltern über vergangene „Centos“ anhören. So war mir schnell klar, als Mama vom neuen Format erzählte - „es gibt eine Junior Centomi- glia“ -, ich pack den Opti zum Urlaub mit ein. Bogliaco und den Lago kenn ich ja schon seit acht Jahren vom Land aus.
Also habe ich mir vorgenommen in dritter Generation den Mythos Cento näher kennenzulernen. Gesagt getan, Opti in Bus und über’n Brennero nach Bogliaco.
Nach zwei Tagen Urlaub und Beobachtung der italienischen Trainingsgruppe beschloss ich diese zu fragen, ob ich bei ihnen mittrainieren kann. Es waren alles nette Kinder, welche zu meinem Erstaunen englisch statt italienisch mit mir spra- chen und mich herzlich in ihrer Gruppe aufnahmen.
Freitag Nachmittag schwache Ora und Kurs Gargnano - Villa - Gargnano - Bogliaco - puh, Langstrecke bei wenig Wind, hier entschied sich wer sich übers Ufer in kleinen Böen nach vorne arbeitete oder wer auf’m See einparkt.Am schnellsten war jedoch die italienische Variante mit Pumpen und Wa- scheln, was einem sogar von einigen Trainern auf’m Motor- boot streng empfohlen wurde, was ich mich da jedoch noch nicht getraut habe.
Samstag morgens - gespannt auf den bekannten Vento, da der Vortag schon sehr zäh war. Aber was ist: keine Welle, wie- der wenig Wind. Nun gut, ich habe ja am Vortag einiges mir abschauen können. Zuerst der Start der Großen zur Gorla und dann ab ins Wasser mit den Optis. Diesmal Bogliaco - Villa - Bogliaco - Gargnano. Ab der zweiten Rundung Bogliaco war der Wind komplett weg. Aber die andern fuhren, zwar mit wa- ckelnden Segeln aber zumindest vorwärts. So begann ich auch mit Pumpen um die letze Tonne in Villa zu kommen und ab ins Ziel.
Ein Glück, dass ich zuvor schon die Italiener mit Mobo ken- nengelernt hatte und ich mit ihnen in den Schlepp zurück in
den Hafen kam. Denn Langstrecke zurück pumpen wäre wohl auch ganz schön anstrengend geworden.
Nun zur Siegerehrung italienisch: zuerst gab’s eine Ergebnis- liste, mit einigen DNF wegen falscher Tonnenrundung in Villa, so war ich zwischenzeitlich auf dem 2. Gesamtplatz bei den Cadetti. Allerdings kurz vor der Siegerehrung wurde diese nochmals geändert und ich landete nun auf einem vierten Platz. Nach kurzer Enttäuschung bin ich im Ganzen aber doch stolz, ich habe zwei Tage Langstrecke im Opti bei wenig Wind durchgestanden und bin mit dem 4. Platz auch sehr zufrie- den.
Nun freue ich mich aber wieder auf klassische Up-Down Kurse auf bayrischem Gewässer, mit einheitlichem, fairem Se- geln und blicke zurück auf eine tolle erste Regatta Saison.
Vielen Dank an alle Trainer der Events von Portoroz, über Frei- tags-Trainings, über Jugendwochen und während der Opti- liga. So macht Segeln lernen Spaß!
 






















































































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