Page 87 - Journal 2023
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Teamrace: für uns
die schönste Disziplin!
Von Lucas und Moritz Hamm
Was genau macht Teamrace aus? Warum ist das so spannend? Was ist gefordert? Auf jeden Fall viel Kommunikation, Taktik, Gegneranalyse,schnellesaubereManöver,vieleStarts,kurze Rennen, wechselnde Wettbewerber, genaue Regelkunde, Überblick im Feld, Coaching im Team, eigene Fehler eingeste- hen und den anderen Fehler verzeihen und vieles mehr! Langweilig wird’s nie. Und was noch ein Vorteil ist: Teamrace kann auch bei weniger Wind gesegelt werden.
Teamrace hat uns schon immer fasziniert. Seit wir 2014 mit sechs Jahren auf einem Tonnenleger mit Knud und Ralf bei der Bayerischen Teamrace Meisterschaft im Chiemsee Yacht Club zuschauen durften, wollten wir segeln lernen. Los ging’s dann in der Jugendwoche 2014 und schon bevor wir in die Grundschule kamen, wurde immer wieder die Frage gestellt: „Wann dürfen wir endlich Teamrace segeln?“
Teamrace wurde früh ins Training eingebunden und seit 2018 dann auf verschiedensten Veranstaltungen in Starnberg, Hamburg, Plau am See, Potsdam, Prien, zweimal Monaco, Montpellier, Warnemünde, am Ledrosee und in St.Moritz er- lebt. Knapp drei Jahren segeln wir mit Cata und Cosi Feussner zusammen. Auch die Mädels sind große Teamrace Fans!
HIER EIN KURZER ÜBERBLICK ZU DEN REGATTEN IN 2022:
3. Platz beim Teamrace in Monaco: Die Begeisterung ist riesig als wir von einer erneuten Einladung erfahren. Beim ersten Mal 2020 in Monaco war das Team erst 11 Jahre alt. Jetzt mit 13 Jahren und etwas mehr Erfahrung ist es eine tolle Chance, hier noch einmal Gas zu geben. Das Ambiente in Monaco war gigantisch. Während des dreitägigen Vortrainings, blieb auch Zeit die Stadt zu erkunden, Eislaufen zu gehen und mit dem Fitnesscoach des Yacht Club Monaco zu trainieren. Groß war die Wiedersehensfreude, einige andere bekannte Segler aus der ganzen Welt wieder zu treffen. Besonders viel Respekt hatte das Team ab Tag 1 vor den Amerikanern, die mit vier WM Teilnehmern (alle Goldfleet) angereist waren. Die Rennen waren bis zum letzten Tag spannend. Leider musste das Team bereits im Halbfinale gegen die Amerikaner segeln. Am Ende waren alle sehr stolz und glücklich über Platz 3 – auch wenn wir gerne noch einmal gegen die zweitplatzierten Kroaten gesegelt wären, die wir in der Vorrunde bereits geschlagen hatten.
Erster Platz beim Team Race Event in Montpellier: Die Einla- dung nach Frankreich wurde im Rahmen des Teamrace in Monacoausgesprochen.VonderGastfreundschaftdesClubs in Carnon-Plage, der herausragenden Organisation des Events und den perfekten Segelbedingungen mit 3-4 Wind- stärken und ordentlichen Wellen waren alle völlig begeistert. Untergebracht war das Team in einer Wohnung direkt auf dem Strand, Teambuilding und gute Stimmung waren garan- tiert. Mit einem Sieg vor Thailand und Frankreich hatten wir nicht gerechnet und entsprechend völlig aus dem Häuschen. Auch die drei Tage Training mit den lokalen Seglern waren im Anschluss an die Regatta sehr schön.
Chris Atkins Training im CYC in Prien: Große Ehre – Chris At- kins reist extra aus England an, um ein viertägiges Teamrace Training im Chiemsee Yacht Club durchzuführen. Alle sind ge- fesselt: Spannender und kurzweiliger kann man Teamrace nicht unterrichten. Eine Wiederholung der Veranstaltung fürs Folgejahr ist fest eingeplant!
1. Platz Deutsche Meisterschaft in Warnemünde: Für ein Wo- chenende aus Bayern nach Warnemünde zu fahren ist schon ein großer Aufwand. Doch lockte das Ziel, sich hier beim Ger- man Teamrace für das ETR (European Team Race) qualifizie- ren zu können. Wie immer beim Teamrace wohnten alle ge- meinsam in einer Wohnung. Vor Warnemünde zu segeln macht immer Spaß, Teamrace natürlich besonders. Die Freude war groß, als Platz 1 erreicht war. Das Team hatte in den zwei Tagen auch nur ein Rennen verloren.
1. Platz Schweizer Meisterschaft St.Moritz: Was eine Kulisse - auf dem kleinen St. Moritz See auf 1800 m Höhe bei 4-5 Wind- stärken Teamrace segeln. Dahinter die hohen Schnee bedeck- ten Berge, das Publikum in unmittelbarer Nähe. Stadionatmo- sphäre. Alle top Schweizer sind am Start, 16 gemeldete Teams, die Finals am Ende bei viel Wind auf höchstem Niveau. Die Freude ist riesig, unser GER Team schlägt in den spannen- den Finalläufen die favorisierten Schweizer. Als Pokale sind Kuhglocken vorgesehen!
Großer Dank gebührt allen Trainern, die hier nicht nur inhalt- lich sondern immer auch motivatorisch gefordert sind. Ge- duld ist gefragt und die Gabe, einzelne kurzzeitig frustrierte Teammitglieder wieder einzufangen und neu zu begeistern. Teamrace funktioniert eben nur als Team. Und das ist nicht immer ganz selbstverständlich...aber bestimmt eine gute Schule fürs Leben.
CYCJournal2023 |87





















































































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