Page 49 - Journal 2023
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Eine Asso spielt U-Boot.
scheidung, ob für heute Schluss ist“. Sicher, dass heute keine Wettfahrt mehr stattfinden wird, machten sich Mü und ich auf den Weg Richtung heißer Dusche, um uns aufzuwärmen (selbstverständlich zusammen, wir müssen Energie sparen). Bei Mü angekommen klingelte das Telefon:„Es geht noch mal raus!“,„Mist!“. Mit allem, was im Rahmen der STVO möglich ist, machten wir uns auf den Weg zum Club. Dort angekom- men rannten wir vor an den Südsteg und sprangen auf die bereits vorbeisegelnde Spasso auf. Geschafft! Bei schönen Be- dingungen mit einem 3 BFT starkem Ostwind klappte das Se- geln auch ziemlich gut und wir gewannen das einzige Ren- nen des Tages. Danach begann die fast schon zur Gewohn- heit gewordene Prozedur: Zum CYC segeln, Boot fertigma- chen, nach Bernau fahren, Essen und „hydrieren“. Bei einem super„Bayrischen Abend“ mit Spanferkel und Musi ließen wir den Tag ausklingen. Lange ging dieser allerdings nicht, da für Sonntagfrüh laut Vorhersage 22 kn angesagt waren und wir dafür abends noch etwas Kraft tanken wollten.
Sonntag, 10 Uhr: Es regnet, es ist kalt, aber zumindest hat es Wind. Also Ölzeug an und ab aufs Wasser. Der angesagte Wind war da. Viele Teams wechselten auf die Sturmfock. Soll- ten wir das auch? Nein! Wir wollen das Ding gewinnen, somit segelten wir und zwei weitere Boote unter „normaler“ Bese- gelung. Trotz verhältnismäßig schlechter Platzierungen mit einem 4. und einem 5. Platz bestätigte Maxl, dass die Wahl der Genua die richtige Entscheidung war. Alle an Bord stimmten zu. Nach den beiden Rennen herrschte kurzzeitig wenig bis gar kein Wind, weshalb das Warten an Land verschoben wurde. Durchgefroren von den ersten beiden Rennen ent-
scheide ich mich doch noch für eine lange Hose und Pulli unter dem Ölzeug. Gerade im Clublokal angekommen und kurz davor, sich mit einer warmen Tasse Kaffee aufzuwärmen zu können, ertönte der altbekannte Satz „Es geht wieder raus“. Bei mittlerem, aber böigem Wind ging es auf zum Re- gattakurs, allerdings ließ die einsetzende Starkwindwarnung bereits erahnen, dass das noch nicht alles war. Guter Start, perfekter Speed. Die Bedingungen lagen uns und wir fuhren bei zunehmendem Wind einen ersten Platz ein. Gerade noch rechtzeitig nahmen wir nach der Zieleinfahrt den Spinnacker runter, bevor die erste starke Böe in die Segel knallte. Wir machten uns sofort auf den Weg in den Hafen.
Nur unter Großsegel und trotzdem drei Mann im Trapez stellt uns die ein oder andere Böe ganz schön auf. Auf den Heim- weg passierten wir noch mal die Luvtonne:„Liegt da eine Asso Kiel oben?“,„Sieht so aus!“. Bei einer Böe hatte es an- scheinend eine Asso umgehauen, welche nun Kiel oben auf dem See trieb. Die Motorboote des Racecommittees waren bereits als Unterstützung angerückt, weshalb wir wieder un- serem ursprünglichen Plan folgten, so schnell wie möglich vom Wasser zu kommen. Im Hafen saßen wir schon fast bei einem kühlen Bier, wovon uns ein Anruf des Wettfahrtleiters mit der Bitte um Unterstützung bei der Bergung der geken- terten Asso abhielt. Noch in Ölzeug sprangen wir auf die See- schwalbe und machten uns auf den Weg. Trotz reichlich Un- terstützung durch Wasserwacht und DLRG tat sich bei der ganzen Sache nicht viel und die Asso lag mittlerweile stabil mit dem Heck oben im Wasser. Nach dem gescheiterten Ver- such der Wasserwacht, die Asso einfach am Masten wieder
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