Page 24 - CYC Clubjournal 2021

24| Hafen/Gelände
Kein Bauvorhaben ohne Mitgliederbeschluss.
Als ich an meinem letzten Jahresbericht saß, hätte ich mir nicht im Traum ausmalen können, was das Jahr 2020 für uns bereithalten würde. Anfang des Jahres hat man noch gescherzt, den Virus nicht wirklich ernst ge- nommen und erste Maskenträger belächelt, doch als in Tirol die Lifte und Skigebiete, praktisch über Nacht, zumachten, wurde mir als Halb-Tiroler klar - jetzt wird s ernst!
Auch im Chiemsee Yacht Club gingen die Wintermonate, wie jedes Jahr, mit Vorbereitungen für die kommende Saison los, doch auch wir mussten uns plötzlich mit Hygienekonzep- ten, Absagen von Veranstal- tungen und sich wöchentlich ändernden Vorschriften und Anweisungen durch die Regie- rung auseinandersetzen. An dieser Stelle gilt mein beson- derer Dank dem Dreamteam in der Geschäftsstelle Silvia
und Simon, sowie Jochen, Sven und Klaus, die fast durchge- hend für unsere Mitglieder vor Ort waren und den Club am Laufen hielten.
Schlussendlich musste auch die Hauptversammlung mit rie- sigem Aufwand als mitgliederfreie„Formalität“ mit Briefwahl abgehalten werden. Ich möchte mich hiermit herzlich für Ihr Vertrauen und die Wiederwahl, wenn auch konkurrenzlos, be- danken.
Innerhalb des neuen Teams verschafften wir uns gemeinsam einen Überblick über die anstehenden Bau-, Sanierungs- und Instandhaltungsaufgaben und wir sind uns einig: Es gibt viel zu tun!
Die Arbeiten am Bauernhaus zogen sich weit länger hin als geplant. An dieser Stelle kann man Corona nur bedingt die Schuld geben. Grundsätzlich sind Bestandssanierungen in so einem Umfang immer schwer einzuschätzende Baustellen und erfordern perfekte Baustellenorganisation, die leider so nicht gegeben war. Die notwendige tägliche Kontrolle und ständige Organisation sind durch die voll ausgelastete Ge- schäftsstelle nur teils möglich und im Ehrenamt nicht um- setzbar. Bei zukünftigen Bauvorhaben wird an der Stelle nicht mehr gespart!
Die drei Größten der anstehenden Aufgaben sind Wasser- halle, Werft und die Umsetzung des Freiflächenplans, der unter anderem die Schaffung dringend benötigter zusätzli- cher Parkmöglichkeiten vorsieht. Für alle diese Unterneh- mungen haben wir mittlerweile eine Baugenehmigung vor- liegen. In welcher Reihenfolge und in welcher Form die Ent- würfe zur Ausführung kommen, ist noch nicht entschieden. An dieser Stelle möchte ich nochmals dringend darauf hin- weisen, dass keines der Bauvorhaben ohne Mitgliederbe- schluss in die Ausführung gehen wird.
Seit einigen Jahren beschäftigt uns das Thema Hafen ausbag- gern, auf das Richard Brandl in seinem Bericht näher eingeht. Besonders der wasserarme Mai dieses Jahres hat uns die Dringlichkeit der Maßnahme wieder vor Augen geführt! Ri- chard hat sich mit riesigem Zeitaufwand in die Materie ein- gearbeitet und wir hoffen auf eine baldige Lösung. Durch 3D Modelle und Tiefenmessungen versuchen wir die zu bewe- genden Mengen Sediment zu reduzieren. Durch eine teil- weise Umstrukturierung der Steg-Liegeplätze können wir besser auf die vorhandene Seegrund-Topographie eingehen und so die abzubaggernden Mengen erheblich reduzieren. Über die nächsten Monate werden wir die Stegbelegung ent- sprechend überprüfen. Natürlich versuchen wir, die Umstel- lungen so gering wie möglich zu halten, die Optimierung ist jedoch im Sinne der Maßnahme„Hafen ausbaggern“ unum- gänglich.
Ich freue mich, im Kreise des neuen Vorstands, die anstehen- den Aufgaben im Sinne unserer Mitglieder anzugehen und den Club für die Zukunft auf gute Beine zu stellen.
Schlussendlich wünsche ich ihnen einen guten Winter und kommen sie gesund in die nächste Saison. Man kann Corona nicht viel Gutes abgewinnen, aber für mich persönlich ist der Wert eines schönen Abends mit Freunden, von Regatten, nach denen man sich bei einem Bier mit anderen Teams aus- tauschen kann, oder einfach nur einer Umarmung, unglaub- lich gestiegen, und ich freue mich schon, diese„kleinen“ Freu- den in der kommenden Saison im Chiemsee Yacht Club zu genießen.
Auf eine grandiose Segelsaison 2021 und ich bin mir sicher - sie wird besser als 2020!
Euer Maximilian Grawe, Hafenwart