Page 59 - CYC Clubjournal 2020
P. 59

Journal 2020
59
 Boote aus 12 Nationen, hochklassige Konkur- renz und wirklich gutes Wetter, nur der Wind ist halt nicht mehr so wie früher.
Die ersten beiden Rennen fanden bei rund 3 Bft statt und wir lagen auf Rang 3. Dafür waren dann am zweiten Tag Binnenseebedin- gungen: eine leichte, drehende Ora förderte nicht unbedingt unseren Spass und die drei Rennen waren eher kompliziert, wodurch wir doch im Klassement abrutschten.
Dafür gab es dann an den letzten beiden Tagen mächtig Wind und die Ora blies wie in den alten Tagen.
Auch wenn wir mal - nach verhauter Start- kreuz - relativ weit hinten anfingen, kämpften wir uns durch das Feld und belegten am Ende einen hervorragenden vierten Gesamtplatz! Das war doch mal ganz ordentlich für ein neuformiertes Team, das zum dritten Mal zu- sammen auf dem Boot saß.
Im August ging es zur nordamerikanischen Meisterschaft nach Kingston, Ontario, dem Olympiarevier von 1976.
Es „hämmerte” jeden Tag mit 15-30 Knoten und einer sehr komplizierten Welle (irgend- wie erinnerte mich das an eine Waschma- schine von innen...); eigentlich gefallen uns ja solchen Bedingungen und wir begannen mit den Plätzen 1 und 4, aber Felix verletzte sich am Rücken und konnte dann weder hängen noch am Spi pumpen, allerdings wollte er - mit Hilfe diverser Medikamente - die Serie zu Ende bringen und so kämpften wir eher waidwund mit.
Letztendlich reichte es für einen sehr guten fünften Platz, aber Felix musste danach ins Krankenhaus und sagte dann sehr kurzfristig für den Zipfer-Cup am Attersee ab, der 10 Tage später stattfand.
Die Suche nach einem Spimann gestaltete sich eher schwierig, aber am Ende wurde es eine Spifrau: Anna Wollkopf, Steuerfrau aus meiner Schweizer 420er-Truppe und nun J-70
Steuerfrau, fuhr erstmals Spi und zusammen mit Markus Ostermair (der ja letztes Jahr ei- nige Male mit mir segelte) knallten wir eine wirklich gute Serie hin und belegten bei leichten Winden Platz 5, nur 4 Punkte hinter Platz 2.
Im September ging es zur Weltmeisterschaft nach La Baule, Bretagne.
Ich war schon drei Tage früher dort, da ich für ein Solingtraining gebucht war... kein Dran- denken, denn jeden Tag hatte es rund 30-35 Knoten Wind mit Riesenwellen... viel Theorie halt dann an Land.
38 Boote aus 15 Nationen waren am Start und es sollte eine richtige Windwoche mit Mords- wellen und viel Strom werden.
Nach zwei Wettfahrten lagen wir noch auf dem fünften Platz, dann wurde es am dritten Tag etwas durchwachsen, wodurch wir auf den elften Zwischenrang zurückfielen.
Am vorletzten Tag hatte es wieder 25-30 Kno- ten, eine Hammerwelle und es lief super. Auf Rang 6 liegend (rund 50 Meter hinter Platz 2) und kurz vor der Luvtonne kam die Fock halb runter und liess sich nicht mehr bewegen. Keine Chance irgendwas zu machen und so mussten wir schweren Herzens aufgeben. Da der Heimweg für die Reparatur eine Kreuz war, kamen wir nach rund zwei Stunden im Hafen an. Dort mussten wir feststellen, dass am Mast innen doch ein grösserer Schaden entstanden ist und somit war der Rest der Serie auch gelaufen. Mittlerweile wurden ei- nige Boote mit Mastbrüchen reingeschleppt; es hatte also einige noch schlimmer erwischt.
Schade, denn Platz 6-8 im Gesamtergebnis wäre drin gewesen... naja, auf ein Neues.
Zum Saisonabschluss flog ich im November noch nach Punta del Este, Uruguay, zur süd- amerikanischen Meisterschaft, wo ich mit zwei Argentiniern an den Start ging.
Sehr unüblich waren die Verhältnisse, da es
keine Thermik gab und meist leichte, dre- hende Winde vorherrschten, die mit Strom schwierig zu lesen waren. Bei mehr Wind mischten wir allerdings wieder sehr gut mit.
Vor dem letzten Rennen lagen wir auf Platz 4! Aber dann, im letzten Rennen, war irgendwie der Teufel drin, denn als das Unwetter mit 30 Knoten einschlug, waren wir auf der falschen Seite und rutschten auf Platz 7 zurück, 3 Punkte hinter Platz 4... schön war es trotzdem.
Nun laufen schon die Planungen für 2020 und ich hoffe doch, dass Buddy sich endlich wieder auf seine Brigg setzt und Soling-Luft schnuppert, denn ich konnte - nach Abstim- mung mit dem Vorstand - die Weltmeister- schaft der Soling für 2021 wieder an den Chiemsee holen und unser Club ist der Aus- richter.
Letztendlich hat die hervorragende Bewer- bung und meine Arbeit als„Lobbyist”Früchte getragen und wir konnten uns gegen Bewer- ber aus Spanien, England, Italien und Däne- mark durchsetzen... was für ein Erfolg und vielleicht hatte die tolle Europameisterschaft 1990 - die manchem alten Recken noch im Gedächtnis ist – bzw. die Weltmeisterschaft 2011 - die wirklich herausragend war - auch für den CYC gesprochen.
Wie bei diesen Meisterschaften damals hoffe ich auf das Verständnis und die Mithilfe unse- rer Clubmitglieder, um diese Weltmeister- schaft wieder zu einem weiteren Aushänge- schild unseres Clubs zu machen... vielen Dank schon im Voraus.
Nun wünsche ich allen Mitgliedern eine be- sinnliche Adventszeit, ein frohes Fest, einen guten Rutsch, Gesundheit, Glück und eine tolle Saison 2020
Roman Koch









































































   57   58   59   60   61