Page 12 - CYC Clubjournal 2020
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Der Präsident
 senkt. Der Ausbau und die Renovierung des Daches mussten zurück- gestellt werden. Im Übrigen waren mit wenigen Ausnahmen in allen Räumen die Elektroinstallation und die Sanitärinstallationen zu er- neuern. Die Bäder werden finanziert aus Mieterzuschüssen und be- lasten somit das Vereinsbudget nicht. Für die Werft war nach über- einstimmender Einschätzung all unserer im Verein vorhandenen Bau- kompetenz eine Renovierung wirtschaftlich völlig unvertretbar. Unser Mitglied German Haimerl erarbeitet die Planung für den Ersatzneu- bau. Der Entwurf fand breite Zustimmung der Mitglieder. Durch die Planung werden für unsere Werft zeitgemäße Arbeitsbedingungen geschaffen. Des Weiteren entstehen am nördlichen Ende des Gebäu- des 18 Kojen. Wir konnten genauso das gemeindliche Einvernehmen erzielen, die Punkte des Landratsamtes entsprechen denen bei der Wasserhalle, wie vorstehend ausgeführt.
Aus meiner Sicht ist eine rasche Realisierung des Werftersatzneubaus sinnvoll. Zum einen finden dann die Mieter der Bestandsobjekte, denen die Wohnungsnutzung untersagt werden musste wieder ein zu Hause im CYC. Zum anderen haben wir mit der Bootswerft Schunck, mit dem sehr sympathischen und fachlich äußerst kompe- tenten Julian Schunck bei uns vor Ort einen Pächter, mit dem wir eine langfristige Verbindung anstreben sollten. Klar, die Werft ist sicher für viele interessant, wir stellten dies fest, als wir im Jahr 2017 für den völ- lig überraschend verstorbenen Wolfi Furtner einen Nachfolger finden mussten. Nur, mit einem reinen Servicebetrieb ist uns nicht geholfen. Wir brauchen für die Boote unserer Mitglieder einen Boostbaumei- sterbetrieb, der den klassischen Holzbootsbau genauso beherrscht wie modernen Kunststoffbootsbau. Und solche Bootsbaumeister sind leider selten zu finden.
Für die Finanzierung der Bauvorhaben Werftersatzneubau, Wasser- halle und auch die Renovierung des Bauerhauses und Zwischenbaus gilt: Wir finanzieren nur das, was wir uns leisten können und je weiter eine Maßnahme, im wahrsten Sinne des Wortes vom Wasser weg ist und je individueller seine Nutzung ist, umso mehr muss sie sich aus ihren Einnahmen, aus den erzielbaren Mieten rechnen. Für die Reno- vierung des Bauernhauses steht diese Berechnung. Für die Ersatzneu- bauten Werft und Wasserhalle zeigen überschlägige Berechnungen, dass diese aus den Mieteinnahmen finanzierbar sind.
Neben all diesen größeren Brocken haben wir eine völlig inhomo- gene Mietstruktur – teilweise waren identische oder vergleichbare Kojen um zu 100 Prozent unterschiedlichen Mieten vermietet – auf einen einheitlichen Mietspiegel umgestellt. Alle Mieter haben neue Mietverträge, diese sind indiziert. Damit ist die Basis für eine vernünf- tige Bewirtschaftung unserer Immobilien gelegt.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei unserer Baurunde, diese setzte sich neben Mitgliedern des Vorstandes aus bauerfahre- nen Mitgliedern zusammen. Die Baurunde unterstützte uns in den vielfältigen und schwierigen Beurteilungen und Entscheidungen.
Weiteres zentrales Thema ist das Ausbaggern des Hafens. Eine Ge- schichte die uns schon lange beschäftigt. Verschiedenste Varianten prüften wir, von der Entsorgung an Land über das Lagern auf unserem Gelände bis hin zum Abtransport in eine Deponie. Kosten von 300 bis 400 tausend Euro standen im Raum, und das bei unklarer Genehmi-
gungslage. Durch intensive Bemühungen ist es uns gelungen, das Landratsamt Traunstein, das Wasserwirtschaftsamt Traunstein und auch das bayerische Landesamt für Umwelt zu einer Prüfung einer Umlagerung im See zu bewegen. All das funktioniert als Modellver- such mit wissenschaftlicher Unterstützung der TU München. Die Um- weltverträglichkeitsstudie wurde erarbeitet, die Muscheln sind bereits umgesiedelt. Einbezogen sind ferner die Fischereiaufsicht Oberbay- ern sowie die untere Naturschutzbehörde. Ein wahrer Marathon. Der letzte Stand ist nun ein Schreiben des Wasserwirtschaftsamtes von Februar 2020, in dem sich das Amt zu dem unsererseits im Juni 2019 vorgelegten Beprobungskonzept äußert. Dieses ist nun bei ausfüh- renden Firmen anzufragen. Darauf aufbauend kann der wasserrecht- liche Antrag zur Durchführung der Gewässerunterhaltsmaßnahme gestellt werden. Ich bin vorsichtig optimistisch, dass wir im Septem- ber 2020 ausbaggern können. Hierfür ist noch viel Arbeit und eine gute und vertrauensvolle Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Behörden erforderlich. Sollte es uns gelingen, unseren Hafen durch die angestrebte Umlagerung in den See zu entschlammen, haben wir nicht nur die Blaupause für die nächsten, sicher wieder anstehenden Entschlammungen geschaffen sondern auch eine Realisierung zu deutlich niedrigeren Kosten – wir gehen von rund 150 tausend Euro aus – umgesetzt.
Im Bereich unserer Sportanlagen war im Jahr 2017 unsere alte See- schwalbe zu ersetzen. Wir konnten hier zu sehr günstigen Konditio- nen ein Arbeitsboot erwerben, das sich im Einsatz sehr gut bewährt und pflegearm ist. Absehbar ist, dass unser Hafenkran ausgetauscht werden muss. Derzeit behelfen wir uns mit regelmäßig wiederkeh- renden Reparaturen. Angesichts der bisher bewältigten Aufgaben eine vergleichsweise überschaubare Investition.
Schließlich hatten wir bei unseren Mitarbeitern einen Generationen- wechsel zu vollziehen. Nach unserem „Interims-Bau“ Club Manager Richard Brandl konnten wir mit Simon Schunck einen persönlich wie auch fachlich, vor allem aber auch seglerisch sehr kompetenten Nach- folger finden. Besonders zu erwähnen ist, wie Du lieber Simon Dich um unsere Jugendarbeit kümmerst. Mit unseren begrenzten finan- ziellen Mittel war nur die, auch in anderen Vereinen erfolgreich prak- tizierte Doppelfunktion Clubmanager und Jugendtrainer realisierbar. Vielen Dank für Deinen außerordentlichen Einsatz. Unsere Bootsleute
 























































































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