Page 11 - CYC Clubjournal 2020
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gebiet, das uns massiv beschäftigt hat und auch noch beschäftigen wird.
Angefangen hat es mit dem Neubau unseres Seglerhauses. Nach der außerordentlichen Hauptversammlung im November 2014 konnten wir in enorm kurzer Bauzeit ab September 2015 mit einer Fertigstel- lung wie geplant im Juni 2016 im vorgesehenen Kostenrahmen mit 3,78 Mio.€ diese „Meilensteininvestition“ erfolgreich realisieren. Alle Gewerke konnten streitfrei abgerechnet werden, das Objekt ist voll vermietet, die Überprüfung durch das Finanzamt ergab keine Bean- standung. Die Finanzierung der Immobilie erfolgte wie geplant, durch die zwischenzeitliche Mieterhöhung zum 01.01.2020 stellt sich die Si- tuation sogar noch besser dar. Die Sorgen, dass wir kein Geld mehr für den Segelsport hätten oder wir einen„Berliner Flughafen“ bauen würden, waren unbegründet. Mein besonderer Dank gilt unseren Ar- chitekten BDDB und unserem damaligen Clubmanager Richard Brandl. Es war eine enorm intensive Zeit, für uns als Verein, für alle Vor- standsmitglieder und auch für mich persönlich.Wir dürfen stolz sein, was wir hier als Verein geschafft haben.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projektes Neubau stand eine Bestandsaufnahme unserer übrigen Liegenschaften auf dem Pro- gramm, mit erschreckenden Ergebnissen.
Die Wasserhalle ohne jegliches Baurecht für eine Wohnungsnutzung, das Bauernhaus ohne baurechtliche Genehmigung für eine Woh- nungs- und Büronutzung und das Werftgebäude in desolatem Zu- stand, die darüber liegenden Wohnungen, zwar genehmigt aber ohne (ausreichenden) zweiten Flucht- und Rettungsweg.
Durch intensive Bemühungen und sehr gute Kontakte zur Marktge- meinde Prien und zum Landratsamt Rosenheim ist es uns gelungen, für die Wasserhalle zunächst im Bestand das Baurecht zur Wohnungs- nutzung zu erlangen. Eine Bestandsaufnahme vor Beginn der durch- zuführenden Arbeiten zeigte, dass das Gebäude einsturzgefährdet ist, so die schriftliche Bestätigung eines Prüfstatikers, bestätigt durch eine zweite Meinung des Statik Büros Sailer Stepan. Damit hatte ich die unerfreuliche Aufgabe, den Mietern die Nutzungsuntersagung ihrer Kojen mitteilen zu müssen. Auch können unsere Boote nicht in der Wasserhalle liegen, denn es sei egal, ob jemanden zu Schaden kommt,
wenn er in seiner Koje ist oder auf eines unserer Boote steigt, so unser Statiker. Wir erarbeiteten Lösungsansätze zur Rettung der Wasser- halle, stellten diese unseren Mitgliedern vor. Eine Überprüfung auf Machbarkeit zeigte jedoch, dass diese wirtschaftlich nicht zu vertre- ten waren. Somit standen wir vor der Aufgabe, einen Ersatzneubau zu beantragen. Erfreulicherweise ist es uns gelungen, für den Bauan- trag, dem eine Planung der Eheleute Buchecker zu Grunde lag, das gemeindliche Einvernehmen einstimmig im Bauausschuss Gemeinde Prien zu erhalten. Durch das nun bestehende Baurecht für gut 300 Quadratmeter Wohnfläche in unmittelbarer Seelage konnten wir einen enormen Vermögensgegenstand für unseren CYC schaffen. Derzeit liegt der Bauantrag beim Landratsamt Rosenheim. Unserer- seits zu erledigen ist der Stellplatznachweis. Hier erarbeiten wir einen Stellplatznachweis für den CYC insgesamt, also für alle unsere Ge- bäude und unseren Hafen, damit wir alle Möglichkeiten für Stellplätze ausschöpfen und uns genehmigen lassen. Sicher ist das auch sinnvoll, um unsere Parkplatzsituation an schönen Sommerwochenenden ge- löst zu bekommen. Angesichts des zu erwartenden Gesetzes gegen den Flächenfraß habe ich Sorge, dass wir später im sensiblen Außen- bereich nicht mehr entsprechende Genehmigungen bekommen wer- den. Des Weiteren müssen die Stellplätze wie auch das Zufahrtsrecht noch auf den Nachbarflurnummern, allesamt in unserem Eigentum grundbuchmäßig abgesichert werden. Die hierfür erforderliche Zu- stimmung unserer Hauptversammlung ist Gegenstand unserer or- dentlichen Mitgliederversammlung.
In unserem Bauernhaus und unserer Werft drohte eine Nutzungsun- tersagung aufgrund der mangelhaften Flucht- und Rettungswege. Nur durch die unsererseits ausgesprochenen Nutzungsuntersagun- gen konnten wir eine behördliche Nutzungsuntersagung verhindern. In der Folge erarbeiteten wir einen Bauantrag zur brandschutzmäßi- gen Ertüchtigung des Bauernhauses und des Zwischenbaus. In die- sem Zuge sollte die Sanierung der Elektro- und Sanitärinstallation vorgenommen werden. Die Mitgliederversammlung beschloss im März 2019 diese Maßnahmen. Mit der Bauausführung beauftragen wir regionale Baufirmen, die über entsprechende Erfahrung verfügen. Eine Renovierung im Bestand ist immer mit Risiken verbunden. So mussten wir beispielsweise feststellen, dass im Dachstuhl des Zwi- schenbaus beim Einbau der bisherigen Dachgauben statisch tra- gende Elemente herausgeschnitten wurden. Das Dach hat sich ge-
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