Page 31 - Journal 2023
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 Letztendlich ging eine frustrierende Woche zu Ende und zum Galadinner„verloste“ ich alle Preise und Restbestände an Ba- cardi etc., die meine Mutter selig so angehäuft hatte. So war ich eine Art Alleinunterhalter, die Teilnehmer hatten ihren Spaß und JEDER bekam auch einen Preis.
In diesem Zuge erklärte ich auch das Ende des Omega-Cups; 50 Jahre sind genug, zumal es immer schwieriger wurde, ent- sprechende Teilnehmerzahlen zu generieren; sogar Preisgel- der konnten keine zusätzlichen Teilnehmer animieren! Immer diese Bettelei macht keinen Sinn, zumal auch der Club schauen muss, wie das jeweils finanziell gestemmt werden kann... Alles hat seine Zeit!
In der Hoffnung auf ein bisserl Wind segelte ich dann die Ger- man Open am Edersee mit einem Leihboot, einer„Mittelfrau“ und einem jungen Anfänger; wir entwickelten uns langsam, setzten am letzten Tag noch zwei zweite Plätze und wurden Sechster... ganz ordentlich für die Verhältnisse.
Im August standen der Zipfer-Cup und die EM am Attersee auf dem Programm.
Wie eine Großveranstaltung finanziell locker gestemmt wer- den kann, wurde mir hier eindrucksvoll vor Augen geführt: dort sind die Clubmitglieder stolz, wenn sie zum Gelingen mit Spenden beitragen können, Firmen haben freudig ge- spendet (ich habe noch nie so viel Werbung für Unterneh- mensberater, Notare und Anwälte auf einem Fleck gesehen!). So kam ein sechsstelliger Betrag zusammen und es wurde – für einen fünfstelligen Betrag – ein Profi für die Organisation, WL etc. gebucht, der seinen Job auch herausragend machte.
Mein neues Boot war fast fertig... okay... man konnte damit segeln... ;-) Bei der Zipfer-Trophy war es geringfügig besser als bei der WM, aber letztendlich hatten wir zwei„schwierige“ Rennen... wir haben halt teilgenommen, aber aufgrund der Bedingungen konnten wir zur Performance des Bootes nichts sagen, aber es kam ja die EM...
Jedenfalls hatten wir Wind, wenn auch bis zu 40 Grad-Dreher und die üblichen Pfade gingen gar nicht. Naja, wir hatten am Boot ja sehr viele Änderungen zum Standard und wir muss- ten feststellen, dass nicht alles wirklich lief wie wir uns das vorgestellt hatten; wir waren eher mit dem Boot beschäftigt als mit vernünftiger Segelei... und nach den Wettfahrten kam der Bootsbauer... learning by doing, und so verbesser- ten wir das Boot täglich.
Warten auf die Vermessung.
Leider verließ uns der Vorschiffsmann am dritten Tag, 20 Mi- nuten vor dem Auslaufen wegen Liebeskummer... eine ziem- liche Unverschämtheit und wir waren schwer enttäuscht! Woher eine Crew fürs Vorschiff bekommen... aber auf dem Startschiff war eine J/70-Seglerin, die ich von den jährlichen Trainings kannte und die war sofort dabei. Monika saß erst- mals auf der Soling und es hatte rund 20 Knoten Wind... nicht einfach, aber wir verbesserten uns von Rennen zu Ren- nen und landeten ziemlich genau in der Mitte.
Im Oktober flog ich noch zur kanadischen Meisterschaft nach Halifax und die dortige Universität hatte mich für mehrere Trainings gebucht... mal was Neues. Leider kamen dann keine Wettfahrten zustande, da der Hurricane Fiona direkt über Halifax zog und 500.000 Haushalte von der Außenwelt abschnitt. 50 Boote sanken und zwei Segelclubs waren da- nach einfach nicht mehr da... weggerissen... so etwas möchte ich nicht nochmals erleben und uns allen täte ein bis- serl mehr Demut vor der Natur ganz gut!
Mit dem Ende des Omega-Cups geht auch meine – rund 50 Jahre währende – Mitgliedschaft zu Ende. Nur für einen Event und 2-3 Trainings macht es nicht wirklich Sinn. In diesem Sinne, allen Mitgliedern eine gute Zeit, bleiben Sie gesund und ein tolles 2023
Ihr Roman Koch
 





















































































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