Page 46 - CYC Chronik 2013
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Der Zeitraum 1919 bis 1946
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Programm zur Bayeri- schen Woche 1929.
gen vor der Fraueninsel. Bei der Preisverteilung im Schlosshotel Herrenchiemsee freut sich Prinzessin Helm- trud, insgesamt 62 Klassenpreise, 4 Herausforderungs- preise, einen Startpreis und 9 Punktpreise verleihen zu dür- fen. Der „Startpreis“ wurde für diejenige Yacht ausgelobt, die den besten Start hatte. Heute, angesichts der weitaus größeren Regattafelder wäre es vermutlich schwierig bis undurchführbar, solche Preise zu vergeben.
In einer außerordentlichen Generalversammlung am 13. Oktober 1929 schließt sich der Chiemsee-Club Prien mit dem Chiemsee Yacht Club Fraueninsel zusammen. Der Name des neuen Clubs ist „Chiemsee Yacht Club Prien“. Landesbaurat Alfred E. Goedicke wird zum 1. Vorstand des „neuen“ CYC gewählt.
1930 | Die Bayerische Woche 1930 am Chiemsee wird vom CYC mit 22 teilnehmenden Booten veranstaltet. Sie geht als „Starkwindwoche“ in die Geschichte ein. Bemer- kenswert ist die Teilnahme von sieben 40 qm Schärenkreu- zern und fünf 20 qm Rennjollen, von denen drei nagelneue Eigenbauten waren.
Prinzessin Helmtrud von Bayern wird zum Ehrenmitglied ernannt.
Vom DSV wird der Bootsführerschein eingeführt. Wegen Unstimmigkeiten zwischen Geheimrat Kustermann (KBYC) und Dr. Manfred Curry (MYC) wird der Segleraus- schuss des Bayerischen Wassersport-Kartells aufgelöst. KBYC und CYC schließen sich in einem neuen Kartell zu- sammen. Damit bekommen die Mitglieder des CYC die Möglichkeit, zu einem Beitrag von 5 Mark Mitglied im KBYC zu werden.
Die von Robert Banfield 1924 gegründete „Chiemsee- Werft & Hafen GmbH“ in Stock geht in Konkurs, die Ver- handlungen des CYC mit Banfield, das Gelände und die Werft zu pachten, scheitern an „unerfüllbaren Geldforde- rungen“. Banfield verpachtet den Betrieb an seinen lang- jährigen Mitarbeiter Leonhard Stippel.
Vom DSV ergeht eine Anfrage an den Verein, zur Frage der Starbootklasse Stellung zu nehmen. Es hat sich ge- zeigt, dass die verschiedenen Schärenkreuzerklassen sich aus Kostengründen nicht als internationale Boote durch- setzen können.
Weiter heißt es in der „Yacht“ 1929/34:
Bedauerlicherweise scheint gegen die merkwürdige Handhabung des Seerechts auf dem Chiemsee noch keine Maßnahme von Erfolg begleitet gewesen zu sein. ‘Nirvana’, ein Berliner Gast, brauchte natürlich auf solche Urzustände nicht gefasst zu sein (Die Yacht, 34/1929).
Inzwischen scheint sich hier ein Sinneswandel vollzogen zu haben, denn heute sind die Kursschiffe doch etwas rücksichtvoller gegenüber den Regattaseglern unterwegs. Start und Ziel der Wettfahrten, die der Chiemsee-Club und die Hanseatische Yachtschule durchführen, liegen in den Priener Schären in unmittelbarer Umgebung der Ban- field’schen „Chiemsee-Werft und Hafen GmbH“, der heu- tigen Stippel-Werft, die mit Stegen, Bojenfeld, Slip und Kran der eigentliche Heimathafen der meisten Boote am Chiemsee ist. Start und Ziel der Wettfahrten des CYC lie-






















































































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