Page 263 - CYC Chronik 2013
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 Auch bei den Langstrecken haben sich die CYC-Mitglieder hervorgetan. Stellvertretend für alle: In den zwölf Jahren, seit es die Chiemsee-Meisterschaft gibt, haben Dieter Burkhardt mit Frau Christa als Zwei-Mann/Frau-Team zweimal die Meisterschaft um nur einen Platz verfehlt, und das häufig bei wenig Wind, bei Bedingungen also, für die das H-Boot scheinbar nicht geeignet ist. Und es gab nicht aufzählbare Klassen- und Gruppensiege bei der 24-Stun- den-Wettfart, beim Blauen Band, bei der Chiemsee-Rund und, und, und ...
Jede Klasse braucht eine gewisse Organisation, sonst läuft nichts: kein Regatta-Betrieb, keine einheitlichen Bau- vorschriften, kein gesellschaftliches Zusammenkommen. Deshalb gibt es eine nationale Klassenvereinigung, unter ihr regionale Flotten (z.B. Bayern) und darunter wiederum die Revierverantwortlichen. Erster Reviervertreter der H- Boote für den Chiemsee war Klaus Görg, Mitglied im SCPC, später dann im CYC. Von da ab haben immer CYC- Mitglieder die Flottenverantwortung übernommen, wobei die Mitglieder des Vereins Seglerheim als CYC-Mitglieder zählen. Auf Klaus Görg folgte 1988 Werner Schmittner, dann ab 1992 Horst Badur, ab 1993 Walter Schmid, 1997 Schorsch Ullherr, 2001 Peter Krause, 2007 Robby Reiter und ab 2010 der Verfasser dieses Artikels.
Aber auch über den Chiemsee hinaus haben CYC-Mit- glieder Verantwortung übernommen. 1990/91 wurde Wer- ner Schmittner 1. Vorsitzender der Deutschen H-Boot- Klassenvereinigung. Dieter Burkhardt als Schatzmeister und seine Frau Christa als Geschäftsführerin brachten die Klasse organisatorisch auf aktuellen Stand. Christian von Eckartsberg und später Horst Weimer renovierten das H- Boot-Journal. Und begleitet wurde das Ganze von Hannes Heinz vom Ammersee als 2. Vorsitzenden, der dann vier Jahre später die Klassenleitung von Werner Schmittner übernehmen sollte.
Heute, im Jahr 2013, liegen im CYC 28 H-Boote. Bei- nahe alle sind über zehn, die allermeisten eher über zwan- zig Jahre alt. Neubauten sind in Deutschland außerordent- lich selten geworden. Neuzugänge zur Flotte gibt es nur noch über Gebrauchtboote. Die Bootseigner sind älter ge- worden. Wenn heute eine Ranglisten-Regatta veranstaltet wird, dann sind dazu noch zehn gestartete Boote erforder- lich. Aber als CYC könnten wir heute allein keine Rangliste mehr besetzen, als Flotte gelingt es uns gerade noch mit
Werner Fritz mit Crew, Sieger beim Alpenpokal.
den Simsseern zusammen. Alle Traditionsklassen haben am Chiemsee dasselbe Problem, die H-Boote stehen noch relativ günstig da.
Wir sind also darauf angewiesen, dass uns Freunde be- suchen. Glücklicherweise haben wir hier treue „Kunden“: Vom Starnberger See, vom Ammersee und vom Tegernsee, nur selten noch vom Bodensee – das ist die süddeutsche Abteilung. Vom Wannsee und vom Tegeler See – Groß- stadtflair also. Und dann vom Traunsee, wo als Nachfolger von Fereberger und Frauscher Gottlieb Pesendorfer mit seiner Crew immer wieder die ersten Plätze belegt, unser internationaler Halt. Im Grunde geht es den H-Booten wie Drachen, Star und Soling: Durch attraktive Angebote und möglichst häufige Besuche der anderen Seen müssen wir erreichen, dass es viele Gegenbesuche gibt – wie in einer funktionierenden Familie. Das ist unsere Zukunft.
2013
 H-Boot Weltmeister 1985: Jens Christensen, Sepp Resch und Jens Makkolm.
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