Page 261 - CYC Chronik 2013
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 einer „H-Boot-Regatta“ ohne Namen, der wurde dann 1984 als „Harrasser Kanne“ nachgereicht.
Die WVG Wettsegelvereinigung Gollenshausen startete 1980 ebenfalls einen Versuch mit dem von Manfred Wei- chenberger gestifteten „Weitsee-Pokal“, der aber im ersten und in den folgenden Jahren den besagten Hürden zum Opfer fiel. Es ist nie gelungen, eine zählende Ranglisten- Regatta durchzuziehen. 1984 war dann Schluss. Ähnliches passierte mit dem „H-Boot-Humpen“ des BSCF Bernauer Segelclub Felden.
Besser lief die Sache beim YCU mit dem „Urfahrner H- Boot“. Zwar scheiterte der erste Versuch 1983 mangels Masse bzw. Teilnehmer, aber ab 1984 lief die Sache regel- mäßig und mit gutem Erfolg – bis das Ganze dann 2004 nach Unstimmigkeiten zwischen YCU und der Flottenver- tretung ein ungeplantes Ende fand.
Hier sprang zunächst für ein Jahr der CYC ein, dann übernahm auf Initiative des früh verstorbenen Robert Rei- ter der VSaC Verein Seglerheim am Chiemsee mit dem „Chiemseer H-Boot“. Im Grunde ist das eine halbe CYC- Veranstaltung, denn die Aktiven des VSaC haben überwie- gend eine Doppelmitgliedschaft. Überdies waren von An- fang an mehrere VSaC-Mitglieder in das H-Boot einge- stiegen.
Damit waren die von der Flotte immer angestrebten drei Ranglisten-Regatten am Chiemsee wieder komplett (eine vierte, stets gut besuchte Flotten-RR findet seit vielen Jah- ren am Simssee statt). Doch war auch diese Freude nicht von Dauer: 2011 kündigte der SCBC an, seine, also die äl- teste Chiemseer-RR, nicht mehr veranstalten zu wollen. Das war für die Flotte ein herber Schlag, den sie aber dank des Engagements des WVF Wassersportvereins Frauen- insel überwunden hat. Die Insulaner veranstalten ab 2013 die „Fraueninsel H-Boot Trophy“, eine Aktivität, die natürlich auch die Unterstützung der CYC-Mitglieder findet.
Die eingesessenen, aus angesehenen Klassen stam- menden Steuerleute im Club plagte beim Auftauchen der H-Boote bald die Neugier. So ließen sie es sich nicht neh- men, auch mal ein regattataugliches H-Boot auszuleihen, um eine Ranglisten-Regatta zu besuchen. Die hier genann- ten Ergebnisse sind zugegebenermaßen willkürlich, aber das soll ja auch keine Statistik sein. Beim ersten König-
H-Boot Weltmeister 2003: Vinci Hoesch, Willi Gerlinger und Michi Lipp.
Ludwig-Pokal 1980 war die Crew Hinz Schmid mit Schwester und Gunter Fricke erfolgreich. Als der YCU sein Urfahrner H-Boot 1984 erstmals startete, da siegte Fritz Geis mit seiner Frau Astrid und Vorschoter Möckl.
Die Harrasser Kanne wurde 1981 erstmals ausgesegelt und hatte ja von Anfang an viel Konkurrenz – in Breitbrunn, Gollenshausen, Bernau, später auch in Urfahrn. Aber da nun mal die CYC-Eigner bald das größte H-Boot-Kontin- gent am See stellten, wurde die Harrasser Kanne im Laufe der Jahre immer wichtiger. Allerdings konnten die CYC- Steuerleute ihren Heimvorteil nicht oft nutzen. Bei der ers- ten RR siegte Horst Nebel vom Starnberger See mit deut- lichem Abstand vor der CYC-Crew Wimmer, Wimmer, Geis und „demonstrierte modernes H-Boot-Segeln“ (Originalton Görg). Die zweite sah den Österreicher Harald Fereberger vorne und erst bei der dritten Harrasser Kanne siegt einer vom Club, nämlich Werner Fritz mit seiner Crew.
Insgesamt wurde die Harrasser Kanne bis 2012 32-mal veranstaltet und 30-mal ausgetragen, die Clubsieger sind bald aufgezählt: Dreimal siegte Horst Badur, zweimal Wer- ner Fritz und je einmal Fritz Geis, Hansi Haberstock, Sepp Resch und Humbert Saemmer. Oder anders formuliert: 20- mal ließen sich die Clubmatadore die Harrasser Kanne wegnehmen, 20-mal wurde der Preis entführt, unter ande- rem zweimal von Dieter Burkhardt (damals noch MBSC). „Haupttäter“ ist aber Dirk Stadler (4) – dem wir das jedoch gönnen, schließlich gehört er zur Flotte Chiemsee-Simssee – gefolgt von Stefan Frauscher (3).
Ein so renommierter Club wie der CYC möchte natürlich auch eine Deutsche Meisterschaft veranstalten. Im Sep-
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