Page 108 - CYC Chronik 2013
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Der Umbruch 1964 bis 1988
Rechts: Die „Silberne Kanne“ der FD 1974.
  Links: Lutz von Hoermann ge- winnt 1974 die 24-Stunden Regatta.
werterweise vom Gastgeber perfekt organisiert wird, wird natürlich auch gesegelt. Bei Schmuddelwetter, Seegang und Windstärken von 4 bis 5 Bft schlagen sich unsere klei- nen Segler unerwartet gut und werden prompt von Hen- ning Risom zu „alten Haudegen“ ernannt. Unter 38 Star- tern belegen die Chiemseesegler fünf Plätze unter den ersten zehn Teilnehmern. Heute (2013) „alte Bekannte“ konnten sich da ihre ersten Lorbeeren verdienen: Hans Vogt jun. (2.), Hermann Wimmer (3.), Hansi Wimmer (8.), Andreas Thiemann (9.) und Jens Hannewald (10.).
Prof. Heinrich Heidner, Gründungsmitglied und 1. Vor- stand des CYC in den Jahren 1933 – 1938, stirbt im Alter von 98 Jahren.
Walter Eppenauer versucht auf Anregung einiger Mit- glieder, einen „Schrankendienst“ zu etablieren. Dazu im Clubheft April 1974:
Wie soll nun dieser Dienst aussehen? – Die Schranke ist und bleibt grundsätzlich geschlossen. Nur Kraft- fahrzeuge, für die ein Parkplatz reserviert ist und die sichtbar den CYC-Aufkleber mit der Parkplatznummer zeigen, können passieren. Für alle anderen Fahrzeuge wird die Schranke nicht geöffnet. Das Ein- und Ausla- den erfolgt vor dem Eingang, Transportwagen stehen zur Verfügung.
Am 13. März 1974 erscheint im Oberbayerischen Volks- blatt ein Artikel unseres Präsidenten mit dem Titel „Die Chiemseesegler melden sich zu Wort“. Ausgangspunkt ist der Entwurf einer neuen „Seen-Gemeingebrauchs-Verord- nung“ des Landratsamtes Traunstein, die eine Kampagne gegen die „Häuslbootbesitzer“ zur Folge hat. Kernpunkte dieser Verordnung sind im Wesentlichen: erstens die Mög- lichkeiten einer Schaffung von Zweitwohnungen zu verhin- dern, zweitens durch ein Übernachtungs- und Ankerverbot einer Verschmutzung aller Art der Gewässer vorzubeugen und drittens Störungen der Regenerationszeit des Sees während der Nachtstunden zu minimieren. Ludescher setzt die Schadstoffbelastung, die durch ungeklärte Abwässer sowie Einleitungen von Düngemitteln entsteht, ins Ver- hältnis zur Anzahl der „Häuslboote“ und beweist, dass auf- grund dieses Missverhältnisses ein Übernachtungsverbot nicht zielführend ist. Die allgemeine Einführung von Tro- ckenklos wäre aufgrund der fehlenden Entsorgungsmög- lichkeiten ohnehin sinnlos. Im Übrigen stimmt Ludescher der Aussage zu, dass der ungebremsten Zunahme von Booten am Chiemsee unbedingt Einhalt geboten werden muss. In seiner Eigenschaft als Seenvertreter stellt Lude- scher einen 17-Punkteplan vor, der in die neue Verordnung einfließen sollte.
 Erwin Ludescher führt politische Ge- spräche zu Fragen des Umweltschut- zes. Von links nach rechts: MdL Neu-
bauer, Landrat Schmucker (TS), Erwin Ludescher, Landrat Knott (RO), MdL Hermann Zenz und Albert Sou- kop (Schlösser und Seen).
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